Es gibt viele verschiedene Reaktionen auf Themen wie die Klimakrise. Vielleicht kennst Du die Angst vor dem was uns da in der Zukunft droht? Oder es gibt in dir die Frage, ob das wirklich alles so schlimm ist, ob wir wirklich etwas ändern müssen? Oder Du würdest schon gerne etwas ändern, aber bist Dir nicht sicher ob das überhaupt etwas bringt oder was du genau tun sollst? Oder denkst Du manchmal, es ist sowieso schon zu spät, um noch was zu verändern? Diese Reaktionen sind sehr menschlich und sind die ersten vier der fünf Phasen des Trauerns (Verleugnung, Wut, Argumentieren, Verzweiflung), wie man bei den Psychologists for Future nachlesen kann. In der fünften Phase kommt dann das Akzeptieren. Von diesem Moment an ist man frei von "schweren" Gefühlen und hat den Kopf wieder frei, um die Dinge richtig anzupacken. Wenn man also nicht in einer der ersten vier Phasen (Verleugnung, Wut, Argumentieren, Verzweiflung) steckengeblieben ist, kann danach die Zukunftslust so richtig beginnen. Meiner Erfahrung nach ist es sehr befreiend und energiegebend sich mit den "schweren" Gefühlen auseinanderzusetzen, die das Thema Klimakrise & Co in einem auslösen. Ich fand dafür die Arbeit von Joanna Macy "The work that reconnets" sehr hilfreich, die zum Beispiel im Ökodorf Sieben Linden von Gabi Bott angeboten wird.
Mich erfüllt es mit Freude und Hoffnung, wenn ich sehe, wie viele Orte es mittlerweile in unserer Gesellschaft gibt, an denen Zukunftslust gelebt wird. Ich meine damit Orte, wo aus Freude und Begeisterung mehr Nachhaltigkeit und ein anderes Miteinander gelebt werden. Und nebenbei sind diese Orte meist auch Treffpunkte für Menschen, um Musik, Kunst und Theater zu machen, zu tanzen und zu feiern. Das sind für mich z.B. Orte wie die Alte Mu in Kiel, oder die Ökodörfer Sieben Linden und ZEGG, oder aber auch Veranstaltungen wie das MOVE Utopia. Hier kommen Menschen zusammen, die die ökologische Krise angehen wollen und eine positive Vision von der Zukunft haben. Ganz nach dem Motto: "Ja, wir sind fett in der Krise. Also lasst uns die Ärmel hochkrempeln, die Sache angehen und dabei noch ganz viel Spaß haben!" Sie zeigen, dass mehr Nachhaltigkeit nicht unbedingt eine Einschränkung in der Lebensqualität verbunden sein muss, sondern sogar einen Zugewinn an Lebensqualität bedeuten kann, wenn man Lebensqualität nicht nur über materiellen Wohlstand definiert, sondern darauf schaut was uns Menschen wirklich glücklich macht. Die Zukunftslust geht in den meisten Projekten mit einem Kultur- und Wertewandel einher, über den Du unter "Innerer Wandel" auch noch mehr lesen kannst. Und um die Zukunftslust dieser Orte besser zu verstehen, ist es meiner Ansicht nach wichtig, die Wurzeln der Klimakrise zu verstehen. Mehr dazu findest Du unter Ursachen.